Sonntag, 15. November 2020

Das Alte und das Neue Wesen

In diesem Abschnitt geht Jakobus der Frage nach, wie jenes Wort, das den Menschen gesagt wird, aufgenommen werden sollte. Blicken wir in den Spiegel des göttlichen Wortes hinein und erkennen, dass in unserem Leben manches nicht stimmt? Da wir aber keine Zeit und keine Lust haben, weiter darüber nachzudenken, bleibt alles beim Alten? So sollte es nicht sein! „Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser [Mensch], der kein vergesslicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.“ Jakobus 1:22-25, schon Jesus hat seinen Jüngern gelehrt, dass es nicht genügt, bloß auf seine Worte zu hören Matthäus 7:21,24-27. Wer nur hört, ist nicht besser dran, als der Mensch, der gar nichts weiß. Man könnte auch sagen, dass sich ein solcher Mensch sich über sich selbst täuscht. Die Täuschung besteht darin, dass solche Menschen meinen bereits zu Christus gehören zu können, wenn sie von ihm gehört haben. Christus lehrte allerdings sehr deutlich, dass nur jene Menschen zu ihm gehören, die den Willen Gottes tun Matthäus 7:21; Matthäus 12:50. Wir sollten uns ernstes wirklich Zeit nehmen, in den Spiegel des Wortes Gottes zu schauen. Warum ist es unmöglich für Gottes Kinder, bloß auf Gottes Worte zu hören, ohne zur Tat zu schreiten? Es ist selbstverständlich, dass man in einen Spiegel schaut, um sich selbst zu erkennen. Wer Gottes Wort hört, schaut ebenfalls in einen Spiegel. Allerdings kann man darin nicht seinen Leib erkennen, sondern den Zustand seiner Seele. Ob sich ein Mensch nur flüchtig oder gründlich im Spiegel betrachtet, spielt keine Rolle. Man geht davon aus, dass seine Betrachtung zu irgendetwas führen soll. Kein gesunder Mensch wird sein eigenes Gesicht vergessen. Genau so unverständlich ist es, Gottes Wort zu hören, ohne davon verändert zu werden. Weil Gottes Wort eine grosse Kraft in sich trägt, muss es an den Menschen zu sehen sein, die es aufgenommen haben. Der geistlich gesunde Mensch, der Mensch, der Heil in Christus gefunden hat, kann sich nicht von Gottes Wort abwenden und so weiterleben, als ob er es noch nie gehört hätte. Wir dürfen in das vollkommene Gesetz der Freiheit nahe hineinschauen. So sagt es Jakobus. Aber nicht allein das. Sondern das, was wir erkennen, gilt es jetzt auch in die Tat umzusetzen. „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen.“ Es ist in der Tat Selbstbetrug, wenn man sich eine Predigt anhört oder einen Abschnitt aus der Bibel liest, und meint, dass man damit schon eine große Leistung vollbracht habe. Es gehört doch unbedingt die Tat dazu! „Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“ 1. Korinther 13:12, Paulus unterscheidet fleischlich und geistlich. Man könnte auch sagen das alte Wesen und das neue. Im Spiegel sehe ich auch nur einen Teil von mir. Was auf der Rückseite ist, kann ich nicht erkennen. Und ich sehe mich nur zweidimensional. Es fehlt also eine ganze Dimension. „Stückweise“ nennt Paulus das. Wenn jemand in den Spiegel schaut, dann sieht man sehr oft das alte Wesen. Und da sieht man Sünde, Versagen, Machtlosigkeit usw. Das widerspiegelt sich auch im Gebet. Wenn aber der neue Mensch in den Spiegel schaut, dann sieht er sich so, wie Gott ihn sieht. Die Bibel spricht davon das jeder der glaubt, in Christus ist. Er ist es der sich uns widerspiegelt und ihn werden wir später von Angesicht zu Angesicht sehen. Wir können also immer nur ein Stück der Wahrheit erkennen, niemals das Ganze. Unvollkommen ist das, was wir sehen, was wir hören und fühlen. Aber Paulus macht es uns deutlich, Gott lässt uns nicht allein mit unseren ungelösten Fragen. Er hat uns Glaube, Hoffnung und Liebe geschenkt, wie in diesem Kapitel seines Briefes deutlich wird, das man auch das „Hohelied der Liebe“ nennt. Durch Christus sind wir ein Tempel des Heiligen Geistes, ein Kind Gottes, ein Kind des Königs, Bürger des Himmelreichs „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“ Römer 8:1, „Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;“ Johannes 1:12. Das ist Identität in Christus. So war es bei der Schöpfung geplant. Es ist heute immer noch möglich, weil Jesus für uns ein großes Opfer erbracht und so den Sieg errungen hat. „Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ Römer 8:14-16, das alles färbt ab auf unser Leben, das Gebet und es schafft eine neue Perspektive. Gott sorgt für Veränderungen und wirkt mit viel Kraft, wenn wir den Willen haben auch Taten zu bringen, die Gott gefallen. „— in ihm, in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens,“ Epheser 1:11. Gottes Geist macht uns bewusst, dass es ohne Gott überhaupt nicht geht. Seid also träger von Gottes Gegenwart und lasst euch leiten vom Heiligen Geist. „So sind wir nun Botschafter für Chris­tus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ 2. Korinther 5:20.

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