Freitag, 6. November 2020

Was sagt die Bibel zu Karneval?

Für Christen stellt sich immer die Frage: Wie gehen wir mit Fasching um? Hat die Bibel zu diesem Thema etwas zu sagen? Ich will hier an dieser Stelle nicht vorformulieren, was Eltern ihren Kindern oder deren Lehrern sagen sollen, oder dass ihr euch vom Karneval fern halten sollt. Aber wenn Kinder in der Schule oder im Kindergarten mit Karneval konfrontiert werden oder Erwachsene sich den Karneval anpassen. Wenn wir uns Gedanken zu diesem Thema gemacht haben, werden wir auch Antworten bereit haben und werden nicht Gefahr laufen, z.B. mit einer unbegründeten Boykotthaltung Lehrer abzustoßen weil, diese den Kindern Karneval lehren, „närrisch und verrückt“ sein zu dürfen. Wir sollten in Weisheit wandeln, gerade „gegenüber denen, die zu dieser Welt gehören“ Kolosserbrief 4:5. Wer in Weisheit durch Gott prüft, woher der Karneval kommt, womit der Karneval zu tun hat, welche Götter im Karneval verehrt werden, den möge Gott vor dem Karneval bewahren. Die Katholische Kirche spricht beim Karneval immer vom „Reich Satans“ und warum? Weil nämlich beim Karneval, kann das vergängliche Reich Satans sich in aller Flüchtigkeit, Farbigkeit, mit drastischer Übertreibung und Narrenprunk entfalten. Am Sonntag vor dem Rosenmontag, dem „Laetare“, durfte man fröhlich feiern. Wenn der Sonntag der Tag des Herrn ist, dann sollte man an diesen Tag ruhen und nicht feiern. Dazu gehören nicht nur Karneval, auch Stadionbesuche, Weltliche Konzerte usw. und so fort... Karneval wird nicht nur in Deutschland gefeiert, auch in Brasilien, den Südstaaten der USA oder Spanien wird der Brauch zelebriert, allerdings auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Der Beginn der Karnevals. bzw. Fünften Jahreszeit ist in Deutschland traditionell der 11. November. Das Karnevalsfest hat nicht nur eine, sondern gleich mehrere Wurzeln. Konkret wurde das Fest zum ersten Mal vor ca. 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert, in dem es zum ersten Mal urbane Kulturen gab. Schon damals gab es die Idee des Gleichheitsprinzips während Festen: Einfache Arbeiter und Herrscher standen für kurze Zeit auf einer Stufe. Dieses Prinzip können wir bis heute beobachten. An Fasching sind, so sagt man zumindest, alle gleich „verrückt“. Auch im Mittelalter, vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, gab es eine Art Fasching. Niedrige Kirchenträger übernahmen gespielt höhere Ämter und wählten einen Pseudopapst. Auch kirchliche Bräuche wurden parodiert, zum Beispiel hatte der Papst im 12. Jahrhundert eine jährliche Fastenzeit vor dem Osterfest ausgerufen. Zwischen Aschermittwoch und Karsamstag sollten die Christen weniger essen und dafür mehr beten. Fleisch zu verzehren war in diesen Wochen absolut verboten. Daher kommt auch die Bezeichnung Karneval. Man sagt dem Fleisch lateinisch „carne“, lebe wohl lateinisch „vale“. Das traditionelle Katholische Fasten vor Ostern gibt es auch heute noch, obwohl sich nicht mehr viele Menschen daran halten. Im Mittelalter hatten die Gläubigen jedoch große Angst, in die Hölle zu kommen, wenn sie sich nicht an die Vorschriften der Kirche hielten. Deshalb fastete fast jeder. Doch bevor die Menschen auf so einige Essens-Genüsse verzichten mussten, wollten sie sich noch einmal so richtig „austoben“. Die sechs Tage von Altweiberfastnacht bis Fastnachtsdienstag sind der Höhepunkt der Fastnachtszeit. In dieser Zeit zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert wurde der Zeitpunkt des Festes auch vom Anfang eines Jahres auf die Zeit um den Rosenmontag verlegt. Der Brauch wurde bis heute fortgeführt, auch wenn er eher in katholischen Regionen verbreitet ist, da die Reformation den Sinn der Fastenzeit und damit auch der Fastnacht in Frage stellte. Im Prinzip kann man das Fest also nennen, wie man will, ganz gleich ob Fastnacht, Fasnacht, Fasching oder Karneval. Es ist ein und der selbe Brauch. Seine Ursprünge liegen dabei aber auch im Frühlingsfest der alten Germanen, auf dem man sich schaurig verkleidete, um den Winter auszutreiben. Karneval geht ebenfalls zurück auf das römische Saturnalienfest, bei dem die vornehmen Herren einen Tag lang ihre Sklaven bedienten. Für einen Tag durften die Einwohner die Rollen tauschen, die Diener durften auch Witze erzählen und Kritik äußern, wofür sie an anderen Tagen hart bestraft worden wären. Aus dieser Tradition heraus haben sich die heutigen „Büttenreden“ entwickelt. Leute „aus dem Volk“ steigen auf die Bühne und schwingen mehr oder weniger lustige Reden, in denen sie mit allem abrechnen, was sie stört: mit hohen Politikern, mit den Bewohnern des Nachbarortes oder mit ihrem Bürgermeister. Auch die Übernahme des Rathauses durch die Narren an den „tollen Tagen“ hat seinen Ursprung im römischen Saturnalienfest. Es ist ja keine schlechte Idee gleichgestellt zu sein, dass ist was Gott von uns eigentlich möchte „Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Land Ägypten geführt habe. Darum soll man sie nicht wie Sklaven verkaufen!“ 3. Mose‬ ‭25:42‬; „Unter euch aber soll es nicht so sein; sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ Matthäus‬ ‭20:26-28‬. Selbst der Untergang ihres Weltreichs hielt die Einwohner Roms nicht davon ab, auch weiterhin ihr Saturnalienfest zu feiern. Einige Jahrhunderte später verknüpfte der Papst, der bekanntlich ebenfalls in Rom wohnt, den alten römischen Brauch mit dem heidnischen Germanen Fastenfest. Die katholische Kirche hatte im Mittelalter fast überall auf dem Kontinent einen sehr großen Einfluss. Ausgehend von Rom erreichte Karneval immer weiter entlegene katholisch geprägte Regionen, auch die in Mainz, Köln und Düsseldorf. So kam es, dass das Kostümfest bald in fast ganz Europa gefeiert wurde. Die Mainzer nutzen die Tradition der Fastnacht, um sich Anfang des 19. Jahrhunderts ungestraft über die französischen Besatzungstruppen „Napoleon hatte Mainz erobert“ lustig machen zu dürfen. Deswegen sieht man dort auch so viele Garden in Fantasie-Uniformen aus dieser Zeit. Die Idee des Rosenmontags-Umzugs stammt aus Köln. Die Stadtväter versuchten auf diese Weise, das wilde Treiben in geordnete Bahnen zu lenken. Kurz darauf haben auch andere Städte wie Düsseldorf und Mainz damit begonnen, Karnevalsvereine zu gründen und Rosenmontagszüge zu veranstalten. Die alten Germanen glaubten an Dämonen. Jeden Frühling feierten sie ein wildes Fest, bei dem die bösen Wintergeister vertrieben werden sollten. Nach so viel Frieren, Frost und Schnupfen hatten die Germanen einfach keine Lust mehr auf die kalte Jahreszeit. Das Fest selbst war ein lautes und buntes Treiben. Die Dorfbewohner setzten sich grauenvolle Masken auf ihre Gesichter. Außerdem machten sie mit Schellen, Rasseln und Trommeln einen Höllenkrach, um die Wintergeister in die Flucht zu schlagen. Aber lassen sich so wirklich Dämonen verjagen? Was sagt Gottes Wort dazu? „Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war. Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden!“ Matthäus‬ ‭9:32-33‬, dazu braucht man Glauben und kein Fest. Weitere Beispiele finden wir in Lukas‬ ‭11:14-23‬ und Matthäus‬ ‭12:22-26‬. Wer glaube besitzt, braucht kein Fest um Dämonen auszutreiben, im Grunde bedeutet Glaube; keine Gemeinschaft mit den Dämonen zu haben „Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen!“ 1. Korinther‬ ‭10:21‬. Der katholischen Kirche war das fröhliche, heidnische Fest im Mittelalter ein Dorn im Auge. Daher versuchte sie, das germanische Frühlingsfest abzuschaffen. Doch damit hatten sie keinen Erfolg, da sich die Menschen das Feiern nicht einfach verbieten lassen wollten. Deshalb kam die Kirche auf die Idee, das Fest einfach umzudeuten. Statt böse Geister galt es fortan, den Teufel zu vertreiben. Die Teufelsmasken ersetzten nach und nach die germanischen Geister- und Hexenfratzen. Auch Tiermasken sah man oft bei den Feiern. Die Tiere standen dabei für bestimmte Sünden laut Katholische Kirche, die ebenfalls vertrieben werden sollten. Der Esel bedeutete zum Beispiel Trägheit und der Fuchs Geiz. In der fränkisch-alemannischen Fastnacht in Bayern sowie in der Schweiz in der Baseler und Luzerner Fastnacht sind diese alten Formen der Fastnacht noch heute lebendig. Dort laufen jedes Jahr im Februar Menschen mit gruseligen Holzmasken und lauten Schellen durch die Straßen, um symbolisch den Winter zu vertreiben. Erst in den 1820er Jahren begannen die Menschen Straßenkarneval zu feiern. Der Rosenmontagsumzug wurde zum Höhepunkt der Session und ist es heute noch. Das Datum der heidnischen Karnevalstage richtet sich nach dem heidnischen Ostertermin und der vorhergehenden Fastenzeit.

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